01
Mar
2024

Zauber einer Nordseeinsel. Auf zum Töwerland

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Das Töwerland, was übersetzt so viel wie Zauberland bedeutet, zieht seit 150 Jahren Besucher in seinen Bann. Es hat eine ganz eigene Fangemeinde, denn auf der Familieninsel sucht man spektakuläre Freizeitaktivitäten vergeblich. Stattdessen bietet sich dem Besuchenden auf der Nordseeinsel Juist jede Menge ostfriesisches Flair. Es scheint  fast so, als übe Juist seinen ganz eigenen Zauber aus.



Begleitet vom Wind, dem Meeresrauschen und dem Geschrei der Möwen entsteht mit dem Hufgetrappel der 
Pferde eine unvergleichliche Inselmelodie. Im niedersächsischen Wattenmeer der Nordsee liegt die Düneninsel Juist. Zwischen Borkum und Norderney als Teil der Inselgruppe wird sie auch als die längste Sandbank der Welt bezeichnet. Die längste der acht Ostfriesischen Inseln ist 17 Kilometer lang. Als Gewinner des Nachhaltigkeitspreises 2015 verleitet die Insel zum Genießen des Nordseeklimas. Der drei Kilometer lange Hauptstrand lädt zum Verweilen, Spazierengehen und Sandburgen bauen ein. Die 1600 Einwohner haben sich längst an die Abhängigkeit der Tide und die Eigenheiten der Düneninsel gewöhnt. So kann es vorkommen, dass bei schlechten Wetterbedingungen der Besuchende gezwungen ist, den Urlaub zu verlängern. Denn wenn der Wasserstand zu niedrig ist, herrscht kein Fährbetrieb.

Lütje Teehus
Mitten im Janus Park der Insel liegt das Lütje Teehuus. Die in einem historischen Insulanerhäuschen gelegene Teestube bietet eine bodenständige Küstenküche und auch den traditionellen Ostfriesentee an. Bei einer Kanne 
Tee auf einem Stövchen mit Kluntje*, Sahne und einem Stück Kuchen kann hier in ostfriesische Traditionen eingetaucht werden.

Otto Leege Pfad
Wer lieber aktiv unterwegs ist, für den empfehlen wir 
eine Wanderung auf dem Otto-Leege Pfad. Benannt 
nach dem Ornithologen und Naturschützer Otto Leege führt der Weg durch die Dünenlandschaft von Juist. Viele der elf Stationen bieten Wissenswertes rund um Juist und Umgebung. Einige von ihnen, wie die Windharfe oder die Wasserklangschale, ermutigen den Besuchenden dazu, die Natur aktiv mitzuerleben.

Einmalige Erlebnisse
Wer schon einmal beobachtet hat, wie eine Muschel das Wasser filtert, weiß, dass sich eine Wanderung im Wattenmeer in jedem Fall lohnt. Ein echter Experte ist der Wattführer Heino Behring. Seit Jahren führt er Gruppen durch das Juister Watt. Abhängig von den Gezeiten und dem Wetter variiert das Angebot. Wer es dagegen etwas gemütlicher angehen lassen will, lässt sich mit einer Pferdekutsche zu den Inselorten 
Loog oder Bill fahren. Nicht weit vom Inselort Loog entfernt befindet  sich  der  größte  Süßwassersee  aller  Ostfriesischen Inseln. Als 1651 eine Sturmflut Juist in zwei Teile trennte, entstand der Hammersee. Erst viele Jahre später wurde die Insel durch einen Dünendeich wieder verbunden. Weiter westlich befindet sich der Ort Bill. Bei Ebbe erstreckt 
sich im Westen der Insel am sogenannten Billriff eine riesige Sandwüste in der Nordsee. Regelmäßig werden auch Fahrten per Fähre zu den Nachbarinseln Norderney oder Borkum angeboten. Auch zur Hochseeinsel Helgoland finden in Abständen Fahrten statt. 

Kluntje* = Kandiszucker, der zum 
ostfriesischen Tee gereicht wird.

3 Fakten über Juist
- Juist hat seine eigene Trinkwasserproduktion. Eine Süßwasserlinse unterhalb der Insel sorgt für einen Teil der Wasserversorgung auf Juist. Ihr Pegelstand wird regelmäßig überwacht. Auf der gesamten Insel 
befinden  sich  Wasserschutzgebiete.  Das dortige Wasserwerk bietet einen interessanten Einblick in die Wasserförderung auf Juist. 

- Juist atmet. Zumindest sieht es aus der Luft 
so aus. Denn die Insel ist je nach Gezeiten
mal knapp 900 Meter breit oder auch mal nur 100 Meter breit.

- Anders als nach Sylt oder Norderney existiert keine eigene Fahrrinne nach Juist, sodass die Insel nur bei Flut mit Fähren angesteuert werden kann. Ins Watt gerammte Baumstämme weisen den Fähren 
den Weg. Die Einwohner haben sich gegen eine Fahrrinne entschieden, um den Tourismus zu begrenzen und die Insel zu schützen.

|jhu|